Hanau, Halle, Lübcke. Man muss nicht lange suchen, um tödliche Folgen rechter Gewalt zu finden. Eine bewährte Reaktion auf diese Fälle ist jedoch die Rede von „einer neuen Dimension der Gewalt“ oder von Einzelfällen. Ein Blick in die Geschichte aber zeigt schnell: das stimmt so nicht. Rechte Gewaltäter*innen waren schon immer bereit, bis ans Äußerte und darüber hinaus zu gehen. Vor allem aber handelt es sich hierbei nicht um eine neue Entwicklung der letzten Jahre, sondern um ein Muster mit langer Tradition.
Indem das Projekt an die Toten und die Taten erinnert, die es seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland auf dem Gebiet des Erzbistums Hamburg immer gegeben hat, soll diese Spur der Gewalt zum einen erfahrbarer werden. Das Projekt #RechteGewalttötet soll aufzeigen, dass rechte Gewalt keine abstrakte Bedrohung darstellt, sondern konkrete Gefahr für Meschen bedeuten, die aus rechter Perspektive aus dem Rahmen fallen.
Um sich für eine bunte und gerechte Gesellschaft einzusetzen, muss man nicht gläubig sein. Es kann helfen, aber das muss es nicht. Deswegen verplichtet uns unser Glaube nicht nur zu einem breiten Engagement gegen Ausgrenzung, Hass & gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, sondern auch dazu, uns und unsere Kirche immer wieder aufs Neue kritisch zu reflektieren.