Am 24. Juli 1985 töteten drei Skinheads Mehmet Kaymakçi in der Nähe des Kiwittsmoorpark in Hamburg Langenhorn.
1980 war Kaymakçi mit seinem Onkel nach Deutschland gekommen und arbeitete im Tiefbau als Maurer, bis er aufgrund eines Magengeschwürs seine Arbeit verlor.
Am Abend des 23. Juli besuchte der 29-jährige Kaymakçi mit seiner Frau Gisela die Kneipe „Bei Ronnie“ in der Fibigerstraße. Im Laufe des Abends stritt sich Kaymakçi mit seiner Frau. Die drei Neonazis Frank-Uwe P. (20), Mario B. (19) und Bernd M. (20) mischten sich in die Auseinandersetzung ein und es kam zu einer Rangelei. Als Kaymakçi im Morgengrauen nach Hause gehen wollte, folgten ihm die drei Männer, um „ihn fertig[zu]machen“.
Während Frank-Uwe P. und Bernd M. sich zu Fuß an die Verfolgung machten, nahm Mario B. sein Fahrrad und griff Kaymakçi in der Straße „Hohe Liedt“ als erster an. Mit Faustschlägen und Tritten in Gesicht und Bauch prügelten sie auf Kaymakçi ein und zogen ihn hinter eine Hecke in den Kiwittsmoorpark. Dort prügelt sie weiter auf ihn ein. Als der schwer röchelnde Mehmet Kaymakçi sich längst nicht mehr wehren konnte, versuchten die Skinheads ihn mit einem T-Shirt zu ersticken. Dann entdeckte Bernd M. einen 94 Kilogramm schweren Betonblock und brachte Frank-Uwe P. dazu, mitanzupacken und diesem Klotz gemeinsam auf Kaymakçis Schädel fallen zu lassen. Den Leichnam ließen sie im Gebüsch liegen.
Anwohner*innen der „Hohe Liedt“ hatten wegen des Lärms um 4 Uhr morgens die Polizei gerufen. Die Beamten des alarmierten Streifenwagens konnten Frank-Uwe P. noch vor Ort stellen, ließen ihn aber nach einer Ermahnung wieder gehen. Eine Stunde später fand ein Krankenpfleger auf seinem Weg zum Dienst Kaymakçis Leiche und rief die Polizei.
Als der Fall vor der großen Strafkammer am Jugendgericht verhandelt wurde, sprach der Staatsanwalt Jörg-Thomas Reich in seinem Plädoyer am 10. April 1986 von einem „furchbare[n]Endpunkt einer gewöhnlichen Wirtshausschlägerei“ und wies Ausländerhass als Motiv zurück. Am Tag darauf verurteilte das Jugendgericht Bernd M. und Frank P. wegen Körperverletzung mit Todesfolge und versuchtem Mordes zu acht Jahren und Mario B. zu sieben Jahren Haft.
Am 24. Juli 2021 weihte die Bezirksversammlung Hamburg-Nord einen Gedenkstein im nahe gelegenen Kiwittsmoor-Park ein, um auf Deutsch, Englisch und Türkisch an den Mord an Kaymakçi zu erinnern.