Mit dem Beginn der Sommerferien starten etliche Ferienfreizeiten.
Katholische Jugendverbände fordern Erhalt von Rahmenbedingungen.
Hamburg. Verschiedenste Reisen und Begegnungen bieten Jugendverbände in den Ferien an. Günstige Preise ermöglichen die Teilnahme für viele; Erlebnisse von unschätzbarem Wert prägen Persönlichkeiten. Auf diese Weise lernen junge Menschen auch hier, nur eben anders als in der Schule: Sie erfahren Gemeinschaft, übernehmen Verantwortung und können andere Rollen als im Alltag einnehmen, sie beschäftigen sich mit der Umwelt und haben die Chance auf interkulturelle Begegnungen. Etwa die katholischen Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) ermöglichen eine kostenfreie Mitgliedschaft für junge Flüchtlinge, um so Gastfreundschaft und Integration zu befördern.
In den Verbänden organisieren sich junge Menschen selbst; alle bestimmen dabei in demokratischen Strukturen mit. So gibt es lebensweltnahe Angebote statt einer pauschalen Verwahrung. Die Angebote sind angewiesen auf das ehrenamtliche Engagement der Jugendgruppenleiterinnen und -leiter, die für die Durchführung auch eine enorme Verantwortung übernehmen.
Dabei sind die Qualitätsansprüche in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Die Anforderungen an Kinderschutz und Gewaltprävention, Hygiene, medizinische Versorgung, Abrechnungsfragen und die selbstgesetzten hohen pädagogischen Standards stellen einen nicht geringen Aufwand dar. Doch die Unterstützung für die Verbände hält damit nicht Schritt:
„Wenn es Sommerfreizeiten und Zeltlager auch weiter geben soll, müssen die Landesparlamente und auch Arbeitgeber mithelfen. Schon mit kleinem Aufwand kann hier viel bewegt werden!“, sagt Martin Helfrich, Vorsitzender des Dachverbandes der katholischen Jugendverbände, und fordert ein Engagement der Verantwortlichen ein.
Die öffentlichen Zuschüsse, die Verbandsarbeit ermöglichen, stagnieren seit Jahren trotz steigender Kosten. Die Jugendverbände fordern eine entsprechende Anpassung.
Gruppenleitenden steht in fast allen Bundesländern unbezahlter Sonderurlaub für ihr Engagement zu – doch trotz dieses gesetzlichen Anspruchs ist es häufig schwierig oder unmöglich, ihn bei Chefs durchzusetzen. Es braucht ein öffentliches Bekenntnis dazu.
Die Leistung und Zeit, die Gruppenleiterinnen und –leiter investieren, wird selten anerkannt. Die katholischen Jugendverbände fordern die Anrechnung von ehrenamtlichem Engagement in Form von Credit Points für Studierende und die Anrechenbarkeit auf die Dauer der BAföG-Leistungen.
Mindestens zwei Wochen bundesweit gemeinsame Ferien fordern die Jugendverbände im Deutschen Bundesjugendring, um gemeinsame Aktionen, Fahrten und Freizeiten ermöglichen zu können.
Kritik üben die Jugendverbände in diesem Zusammenhang an Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Mayer, zugleich Präsident des Deutschen Tourismusverbandes. Im vergangenen Jahr hatte sich das Land in der Kultusministerkonferenz (KMK) bei der Festlegung der Ferienzeiten für einen möglichst breiten Korridor eingesetzt und eine andere Lösung blockiert. „Hier werden offenkundig ökonomische Interessen über die junger Menschen gestellt“, kritisiert Helfrich. Über einen langen Zeitraum gestreckte Ferien bedienten das Interesse der Tourismus-Lobby nach mehr Einnahmen und längeren Vermietungsdauern, verhindern aber bundeslandübergreifende Ferienmaßnahmen.
Der BDKJ in der Erzdiözese Hamburg ist der Dachverband der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ), der Kolpingjugend, der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ), der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG), der Katholischen Jugend Schleswig-Holstein (KJSH), des Unitas-Verbandes, der Deutschen Jugendkraft-Sportjugend (DJK) und der Malteser Jugend. Er erreicht mit seiner Arbeit ca. 12.000 Kinder und Jugendliche und vertritt die Interessen seiner Mitgliedsverbände in Kirche, Staat und Gesellschaft.
Herausgeber: BDKJ – Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Diözesanverband Hamburg
Lange Reihe 2, 20099 Hamburg. Annette Wahle (verantwortl.): Tel. 040 22721632