In Zeiten von Ganztagsschule wird Schule immer mehr zum zentralen Lebens- und Aufenthaltsort von Kindern und Jugendlichen. Auf diese Entwicklung reagierte die Diözesanversammlung mit der klaren Forderung, dass jungen Menschen freie Zeit zugestanden wird, für außerschulische Jugendarbeit, für ehrenamtliches Engagement oder einfach nur für Langeweile.
An den Beratungen nahm auch die jugendpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Dr. Melanie Leonhardt MdHB, teil und richtete ein Grußwort an die Versammlung. In der anschließenden Diskussion mit den Delegierten betonte sie die enormen Kompetenzen, die sich junge Menschen durch ehrenamtliches Engagement aneignen. „Als Ehrenamtliche erwerben Sie in Ihrem Leben unheimlich viele Fähigkeiten, sei es Zeitmanagement, Moderation, Leitungskompetenzen etc. und haben damit ganz viel in Ihrem Portfolio, wie man in der Wirtschaft sagen würde.“ Sie unterstützt das Anliegen der Jugendverbände, dass es für junge Menschen vielfältige Erlebnis- und Lernräume braucht. „Jugendverbandsarbeit und jugendliches Ehrenamt muss eine große Rolle auch außerhalb von Schule spielen, neben dem Ganztag. Gleichzeitig begrüße ich, dass es beispielsweise von den Pfadfindern ein Angebot innerhalb des Ganztags gibt. Trotz der Schwierigkeiten lohnt es sich, an der Verzahnung der beiden Systeme zu arbeiten, insbesondere was die Zusammenarbeit von Jugendverband und Schule auf Augenhöhe angeht.“
Martin Helfrich, BDKJ-Diözesanvorsitzender, sagt dazu: „So wichtig es ist, das System Ganztagsschule weiterzuentwickeln: das Recht von Kindern und Jugendlichen auf freie und unverzweckte Zeit darf nicht unter die Räder kommen!“
Außerdem beschloss der BDKJ in einer europapolitischen Positionierung, sich für eine stärkere Einbindung von Kindern und Jugendlichen in der europäischen Politik einzusetzen. Deshalb will der BDKJ eine demokratische Mitgestaltung durch Kinder und Jugendliche fördern und unterstützen. Wie schon bei der vergangenen Bundestagswahl wird die Katholische junge Gemeinde (KjG), Mitgliedsverband im BDKJ, die Hamburger U18-Wahl im Vorfeld der Europawahl ausrichten.
Die Diözesanversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium der katholischen Jugend im Erzbistum Hamburg. Die Delegierten aus den Mitgliedsverbänden kamen am 22./23. Februar in Wentorf zusammen. Sie bestätigten Diözesanjugendseelsorger Tobias Sellenschlo als Präses und wählten Joana Düvel neu in den Diözesanvorstand. Oliver Trier wurde nach zwei Jahren aus dem Vorstand verabschiedet.
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